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68 und die Anzeige einer allfälligen Grenzverletzung. Durch die externe Fondsprüfung durch Wirtschaftsprüfer erfolgt ex post eine weitere abschließende Sicherung der verwendeten vorgegebenen Kriteriologie. Die Entwicklung der Nachfrage im Retail-Segment ist unvermindert sehr gut. Das Volumen der sechs in der Tabelle angeführten Publikumsfonds stieg im Jahr 2016 um über 50 Prozent, sodass auch 2017 die Auflage weiterer Nachhaltigkeitsfonds geplant ist. Ebenso wird die Ausweitung der Integration von ESG-Grundsätzen in allen Fonds vorangetrieben. Die ESG-Aktivitäten gehen über die Produktlinie der Nachhaltigkeitsfonds hinaus. Für alle Publikumsfonds wurde z. B. in den letzten Jahren eine Selbstverpflichtung zum Ausschluss von Investments in Agrar- rohstoffe und kontroversielle Waffen eingegangen und deren Einhaltung regelmäßig überprüft. Das gilt auch für die Fonds im Management des Management-Partners Investec Asset Management, London (Management globaler Aktienfonds). Investec ist ebenfalls Unterzeichner der UN-PRI und weiterer ESG-relevanter Initiativen. Als jüngsten Schritt bekannte sich die Raiffeisen KAG 2015 zum „Montreal Carbon Pledge“, einer Initiative der UN-PRI (United Nations-supported Principles for Responsible Investment) zur Veröffentlichung des CO2-Fußabdrucks von Investmentfonds. Mit dem Klimawandel rückt ein Abzug von Investments in Unternehmen mit Fokus auf fossile Energieträger („Fossil Divestments“) verstärkt in die Diskussion verantwortungsvollen Wirtschaftens. In Konsequenz erfolgte 2016 ein Ausschluss von Unternehmen, deren Geschäft zum überwiegenden Teil in der Bereitstellung oder Verwendung von Kohle besteht. Von den durch die Raiffeisen KAG direkt gemanagten Fonds (22,3 Milliarden Euro) werden in über 80 Prozent des verwalteten Volumens, also in allen Publikumsfonds und nahezu allen Spezialfonds, die drei Ausschluss- Kategorien – kontroversielle Waffen, Agrarrohstoffe und Kohle – berücksichtigt. Lediglich bei Dachfonds mit Fremdfonds existieren Einschränkungen. Das Ziel, Nachhaltigkeit im Kerngeschäft laufend zu erweitern, wird durch ein dediziertes Team „Nachhaltige Investments“ und darüber hinaus einer Gruppe von Spezialisten im Fondsmanagement gewährleistet. Dabei wird durch eine enge Zusammenarbeit dieser Abteilung mit anderen Bereichen des Asset Managements das Nachhaltigkeits Know-how innerhalb der Raiffeisen KAG fortlaufend vertieft und verbreitert. Das spiegelt sich nicht zuletzt in intensiven Engagement-Aktivitäten im Sinne von Stimmrechtsausübung bzw. aktiver Kommunikation mit börsennotierten Unternehmen zu ESG-Themen wider. 2016 fanden – ähnlich wie im Vorjahr – 196 aktive Unternehmens-Dialoge (Engagements) bzw. 78 Stimmrechtsausübungen (Votings) entweder direkt bei Hauptversammlungen oder über spezifische Plattformen statt. Ein weiteres Resultat der intensiven Beschäftigung mit ESG-Themen ist die Herausgabe von Newslettern – 2016 waren das fünf – zu spezifischen Fragen nachhaltigen Investierens, zuletzt z. B. zu den Themen Kohle, Regionalität bzw. Urbanisierung. Darüber hinaus ist die Raiffeisen KAG seit 2009 aktives Mitglied im Forum Nachhaltige Geldanlagen, dem Fachverband für Nachhaltige Geldanlagen in Deutschland, Österreich, Liechtenstein und der Schweiz, bzw. seit 2007 Mitglied der Raiffeisen Klimaschutz-Initiative. Damit begann eine zunehmende Beschäftigung mit der generellen Integration von Nachhaltigkeit in das Anlagegeschäft. 2013 wurde mit der Unterzeichnung der UN-PRI einerseits und dem Ausbau der Managementkompetenz und -kapazität andererseits ein wesentlicher Schritt der Integration von Nachhaltigkeitselementen in das gesamte Investment, zunächst ausgehend von den KAG-Publikumsfonds, gesetzt. Ebenso wurden zur verstärkten Integration von ESG-Research weitere Informations- systeme zugekauft und integriert. Weitere Mitgliedschaften bestehen beim „CDP“ bzw. „CDP Water“ (Carbon Disclosure Project, eine Non-Profit- Organisation mit Initiativen im Bereich klimaschädlicher Treibhausgasemissionen und Wasserverbrauch) und in den Green Bond-bezogenen Initiativen „Investor Statement re: Green Bonds & Climate Bonds“ sowie „Green Infrastructure Investment Coalition“. Die Mitgliedschaft in diesen Initiativen ist eine sehr aktive. Einerseits nimmt die Raiffeisen KAG die von dort ausgehenden Impulse und Informationen regelmäßig auf, andererseits bringt sie ihre eigenen Erfahrungen ein, die sie im tagtäglichen Nachhaltigkeits-Investmentgeschäft gewinnt. Zu den Aufgaben dieser Initiativen gehört es in der Regel auch, Standards (weiter) zu entwickeln und auf diese Weise Vergleichbarkeit und Wirkung von nachhaltigem Investieren zu verbessern.


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