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120 Betriebsökologie am Standort Wien Die Standorte des Head Offices in Wien werden gemäß den Standards für Umweltmanagementsysteme (ISO 14001) betrieben (erste Zertifizierung 1998). Im September 2015 wurde die Revision der ISO 14001 veröffentlicht. 2016 wurde erstmals eine Auditierung nach dieser neuen Version durchgeführt. Durch die Übersiedlung der Verbundunternehmen an ihren neuen gemeinsamen Standort „R19“ im Jahr 2015 wurde die Umsetzung der Umweltmaßnahmen gebündelt, da die Betriebsführung aller Gebäude zentral durch die ZHS Office- & Facilitymanagement GmbH erfolgt. Diese Verbesserung in der Betriebsökologie für die Verbundunternehmen betrifft nicht nur das Gebäude selbst, sondern auch unterstützende Prozesse wie z. B. den Einkauf. All diese Prozesse sind in das Umweltmanagementsystem eingebettet. Die Kennzahlen für 2016 enthalten erstmals die Werte für ein komplettes Betriebsjahr dieses Standorts. Nachstehende Maßnahmen wurden in den letzten Jahren umgesetzt: • Erhöhung des Anteils energieeffizienter Büroflächen: Ein Ziel ist die Erhöhung der Energieeffizienz der Büroflächen. Dies betrifft sowohl die Gebäude selbst als auch den Geschäfts- und Mitarbeiterverkehr zu den Standorten. Unter diesen Gesichtspunkten wurde der Standort „R19“ in Wien errichtet. Das Gebäude liegt direkt an der Schnellbahn/U-Bahn und ist damit ideal an den öffentlichen Verkehr angebunden. Der Standort besteht aus fünf zusammenhängenden Baukörpern von insgesamt 46.000 m2 Bürofläche in Niedrigstenergiebauweise (Klasse A – 20 kWh/m2 und Jahr). Innovativ ist insbesondere die Klimatisierung mittels Fernkälte. Diese verursacht um rund 70 Prozent weniger CO2-Emissionen als konventionelle Klimaanlagen. • Verwendung der Versorgungsinfrastruktur Serverlandschaft: Eine Erhöhung der Energieeffizienz der Rechenzentren ist mit der Schaffung einer entsprechenden Infrastruktur im Jahr 2014 durch die Übersiedlung der Komponenten an den neuen Standort mit wesentlichen Verbesserungen erzielt worden: - Wärmerückgewinnung: Die in einem Rechenzentrum in den Servern, Storage-Systemen usw. entstehende Abwärme wird über Rückkühler am Dach abgeführt. Im neuen Rechenzentrum kommt zudem eine Wärmepumpe zum Einsatz, die einen Teil dieser Energie zur Beheizung bzw. Kühlung des Gebäudes verwendet. Die Wärmepumpe hängt im Rückkühlkreis des Gesamtkühlsystems. Dies entspricht einer Reduktion des Primärenergieaufwands von rund 200.000 kWh/Jahr. • - Free Cooling: Eine Kälteanlage besteht aus einer Kältemaschine und Rückkühlern, welche die überschüssige Wärme aus einem Objekt leiten. Um die Laufzeit der Kältemaschine zu minimieren, und damit den Energieverbrauch der Anlage zu senken, wird so lange wie möglich nur mit Außenluft gekühlt. Je höher der Anteil der Free Cooling-Stunden ist, desto mehr Energieersparnis ergibt sich aufgrund der Nichtverwendung der Kältemaschinen. Anhand der Auslegungsdaten kann pro Jahr mit ca. 4.900 Stunden reinem Free Cooling-Betrieb gerechnet werden. • Energieeffizienz: In Österreich wurde im Jahr 2014 das Energieeffizienzgesetz als Umsetzung der Energieeffizienzrichtlinie 2012/27/EU beschlossen. Ziel des Gesetzes ist die Erreichung der 20-20-20-Ziele bis zum Jahr 2020 (d. h. 20 Prozent weniger Treibhausgasemissionen, 20 Prozent Anteil an erneuerbaren Energien und 20 Prozent mehr Energieeffizienz als 2005). Damit sind große Unternehmen verpflichtet, entweder alle vier Jahre ein externes Energieaudit gemäß Energieeffizienzgesetz durchführen zu lassen oder ein zertifiziertes Energie- bzw. Umweltmanagementsystem einzuführen. Das Spitzeninstitut und die Verbundunternehmen wie auch die RBI AG haben sich für ein externes Energieaudit entschieden. Dabei wurden, wie im Gesetz vorgesehen, alle Mehrheitsbeteili- gungen miteinbezogen.


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