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Betriebsökologie
Das Management von Klimarisiken – nicht nur in der Betriebsökologie – ist zunehmend eine zentrale Aufgabe für die
Wirtschaft geworden. Nicht umsonst hat das Weltwirtschaftsforum im Global Risks Report 2018 den Klimawandel als
eines der höchsten Risiken eingestuft. Unternehmen, die nicht oder nur unzureichend Klimaschutzziele setzen bzw. keine
klimarelevanten Aspekte in ihre Geschäftsstrategie integrieren, müssen damit rechnen, dass ihre Profitabilität mittel-
bis langfristig leidet. Effektiver Klimaschutz ist also längst zu einem Wettbewerbsfaktor am Kapitalmarkt geworden.
Im betrieblichen Umweltschutz werden grundsätzlich Energieeffizienz, erneuerbare Energie, klimafreundliche Mobilität
sowie ein nachhaltiger Einkauf als besonders wesentlich hervorgehoben. Auf Grund des Carbon Footprints stellen
jedoch für die RBI der Energieverbrauch mit dem Gebäudemanagement und die Mobilität die wesentlichsten
Handlungsfelder dar. Diese sind auch für die Erreichung der Klimaziele von zentraler Bedeutung (siehe Seite 113).
Die RBI bekennt sich zu Umwelt- und Klimaschutz mit dem zentralen Anliegen, Umweltauswirkungen möglichst
gering zu halten. Daher wird laufend daran gearbeitet, die wichtigen ökologischen Steuerungsgrößen in den relevantesten
Bereichen kontinuierlich zu verbessern. Das Umweltmanagementsystem in Österreich orientiert sich
an internationalen Standards (ISO 14001). Auch die Netzwerkbanken in CEE sind sich ihrer umweltbezogenen
Verantwortung bewusst und arbeiten daran, diese kontinuierlich zu verbessern.
Auswirkungen, Risiken und Chancen
Die Auswirkungen der betriebsökologischen Aktivitäten auf Umwelt und Gesellschaft werden jährlich gemessen.
Wesentlichste Kennzahl ist dabei der CO2-Fußabdruck sowie die Annäherung an die Umweltziele mit dem Basisjahr
2011 bzw. die Veränderung der Emissionen zum Vorjahr. Da die Veränderungen des Weltklimas weitreichende
Folgen haben, die über die Landesgrenzen hinausgehen, gibt es diesbezüglich auch keine regionale Begrenzung
der Auswirkungen. Die Folgen der Treibhausgasemissionen auf das Klima sind ausschließlich negativ,
lassen sich aber durch z. B. die Nutzung erneuerbarer Energien oder die Förderung von Energieeffizienz positiv
beeinflussen. Diese Bereiche haben auch eine positive Auswirkung auf die Gesellschaft, u. a durch die Schaffung
bzw. Erhaltung von Arbeitsplätzen.
Größtes Risiko für Wirtschaft, Gesellschaft und Umwelt – wenn Unternehmen eine mangelnde Bereitschaft haben,
dem Klimawandel entgegenzuwirken – ist der Anstieg der globalen Erderwärmung mit den bekannten negativen
Auswirkungen. Die RBI hat daher im Jahr 2015 Umweltziele für den gesamten Konzern festgelegt.
Dem gegenüber stehen Risiken für die RBI insbesondere auf der Kostenseite, wie etwa einmalige Mehrkosten bei
Maßnahmen an der Gebäudehülle oder beim Umstieg auf LED-Beleuchtung. Mehrkosten können auch durch
höhere Beschaffungskosten entstehen, verknüpft mit höherem Zeitaufwand in der Bewertung der Produkte und
einer geringeren Auswahl im Einkauf.
Ein positiver Beitrag für die Gesellschaft durch ein gezieltes Umweltmanagement der RBI besteht darin, einen
Beitrag zur Erreichung der Ziele der UN-Klimakonferenz in Paris (COP21) und damit zur Reduktion der Treibhausgas
Emissionen zu leisten und den nachhaltigen Wirtschaftssektor zu fördern. Eine wesentliche Chance
für die RBI in der Betriebsökologie liegt insbesondere im Bereich der laufenden Kosteneinsparung. Da der Geschäftsverkehr
und der Energieverbrauch zu den größten Emmissionsverursachern in der Betriebsökologie zählen,
bringen Maßnahmen zur Reduktion dieser Einflussfaktoren die größten Kosteneinsparungen im laufenden
Betrieb. Darüber hinaus werden Reputationsrisiken minimiert, neue Kooperationen im Bereich Forschung & Entwicklung
gefördert und die Resilienz gegenüber den Folgen des Klimawandels erhöht. Risiken in der Wertschöpfungskette,
wie z. B. durch Lieferverzögerungen, werden durch den Einkauf regionaler Produkte reduziert. Mit einem
regionalen Beschaffungsanteil von über 80 Prozent in der RBI wird dieses Risiko minimiert. Der Einfluss auf
die Umwelt durch das Kerngeschäft ist im Kapitel „Verantwortungsvoller Banker“ auf Seite 37 beschrieben.
Raiffeisen Bank International | Nachhaltigkeitsbericht 2017