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Raiffeisen Bank International | Nachhaltigkeitsbericht 2017
© Andi Bruckner
Jürgen Schneider, Mitglied
des Leitungsgremiums,
Umweltbundesamt
„Nie zuvor haben so viele Menschen auf
unserem Planeten gelebt. Der Wohlstand
steigt und der Anteil der Bevölkerung, die
Hunger leidet, geht zurück, auch wenn
nach wie vor viel zu viele Menschen von
Unterernährung betroffen sind. Andererseits
stoßen wir in einigen Bereichen an
die physischen Belastungsgrenzen unseres
Planeten. Ökosysteme verschwinden
unwiederbringlich, der Zugang zu
sauberem Trinkwasser ist an vielen Orten
der Welt nicht gewährleistet, und die
Klimakrise bedroht unseren Wohlstand.
Politische Antworten wie das Pariser Klimaübereinkommen
sind notwendig, jedoch
müssen sie möglichst schnell mit Leben
erfüllt werden. Privatpersonen, Regionen,
Städte und Unternehmen warten zum
Glück nicht mehr auf staatliche Maß-
nahmen und Regulierungen, sondern
nehmen ihre gesellschaftliche Verant-
wortung ernst und das Heft des Handelns
selbst in die Hand – im Sinne der Um-
setzung der Nachhaltigen Entwicklungs-
ziele (SDGs) der Vereinten Nationen.
Die Nachhaltigkeits- und Klimaschutz-
Aktivitäten der RBI sind hier ein leuchtendes
Beispiel, nicht nur wegen ihrer breiten Stake-
holder-Einbindung, sondern auch wegen
ihrer thematischen Vielfalt und Innovations-
kraft, wie die 2017 entwickelte Klimapolitik
und Klimastrategie zeigen.”
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CO2e-Emissionen
Die durchschnittlichen CO2e-Emissionen (berechnet
mit dem Emissionsfaktor ecoinvent v3.3) für das Jahr
2017 betragen 53.938 Tonnen (t) (location based)
und konnten im Vergleich zum Jahr 2011 (Datum der
Ersterfassung) um 22 Prozent reduziert werden.
Davon sind 6.270 Tonnen CO2e in Scope 1 (zwölf Prozent),
26.442 Tonnen (49 Prozent) in Scope 2 (location based) bzw.
21.226 Tonnen in Scope 3 (39 Prozent) zuzurechnen. Die größten
Reduktionen im Vergleich zu 2011 konnten in Scope 1 und Scope
2 erreicht werden (minus 26 Prozent). In Scope 3 sind die Emissionen
gegenüber 2011 um 13 Prozent gesunken. Im Vergleich zum
Vorjahr konnten die Emissionen um neun Prozent reduziert werden.
• Der Energieverbrauch macht mit 37.914 t CO2e rund 70 Prozent
der Emissionen aus (minus zwei Prozent zum Vorjahr bzw. minus
23 Prozent zu 2011) und ist der größte Verursacher der Emissionen
der RBI. Davon hat der Stromverbrauch einen Anteil von 95
Prozent, der Wärmebedarf einen Anteil von ca. fünf Prozent. Die
Emissionen wirken sich vor allem in Scope 2, aber auch in Scope
1 und 3 aus.
Der gesamte Energieverbrauch der RBI betrug im Jahr 2017 rund
116 GWh (plus zwölf Prozent im Vergleich zum Vorjahr). Davon
wurden etwa 80 GWh für Strom, über 35 GWh für Wärme und
0,3 GWh für Notstrom benötigt. Bezogen auf Mitarbeiter und
Jahr liegt der durchschnittliche Energieverbrauch bei 4.703 kWh.
Der Ökostromanteil der RBI liegt bei rund 34 Prozent.
• Der Geschäftsverkehr generiert mit 12.335 t CO2e ca. 23 Prozent
der Emissionen (minus drei Prozent zum Vorjahr bzw. minus 13
Prozent zu 2011). Somit ist der Verkehr der zweitgrößte Verursacher
der Emissionen der RBI. Dies wirkt sich sowohl in Scope 1 als
auch in Scope 3 aus.
Der Reiseverkehr der RBI beträgt rund 61 Millionen pkm (Personenkilometer;
pkm werden aus der Anzahl der beförderten Personen
und der zurückgelegten Strecke errechnet). Der Geschäftsverkehr
im Konzern bezogen auf Mitarbeiter und Jahr beträgt im
Durchschnitt 2.456 pkm.
Der Vergleich der Transportmittel (bezogen auf die gefahrenen
pkm) zeigt, dass der Flugverkehr mit 49 Prozent den größten Anteil
ausmacht, gefolgt vom Geschäftsverkehr mit eigenen Fahrzeugen
mit 48 Prozent. Den geringsten Anteil haben der Geschäftsverkehr
mit gemieteten PKW und der Bahnverkehr mit je rund einem Prozent.
Der Fuhrpark der RBI ist mit durchschnittlich 130 g CO2-Emissionen/
km durchaus umweltfreundlich.
• Der Materialverbrauch (insbesondere Papier) liegt mit 1.829 t CO2e
bei rund drei Prozent der Emissionen (minus 30 Prozent zum Vorjahr