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Vorwort
Liebe Leserinnen und Leser!
Auf das vergangene Jahr können wir durchaus mit Zufriedenheit zurückblicken. 2017 war einerseits von einem
Konjunkturaufschwung in Österreich und in unseren Kernmärkten, anderseits von einem – insbesondere in der
Eurozone – weiterhin niedrigen Zinsniveau geprägt. Die insgesamt positive makroökonomische Gesamtentwicklung
und das freundliche Marktumfeld haben dazu beigetragen, dass sich das Konzernergebnis der RBI
mit 1,116 Milliarden Euro im Vergleich zum Vorjahr erfreulicherweise mehr als verdoppelte.
Ende Oktober 2017 legte Dkfm. Klemens Breuer, stellvertretender Vorstandsvorsitzender, sein Mandat zurück.
Andrii Stepanenko, zuletzt stellvertretender Vorstandsvorsitzender und Retail-Vorstand der Raiffeisenbank in Russland,
verantwortet nun das Retail Banking und Lukasz Januszewski übernimmt den Bereich Markets. Er war zuvor
Mitglied des Vorstands der Raiffeisen Bank Polska und dort für den Bereich Markets und Investment Banking verantwortlich.
Der vorliegende Bericht wurde auf Basis des international anerkannten Rahmenwerks „GRI Standards“ der Global
Reporting Initiative erstellt. Er entspricht dem „nichtfinanziellen Bericht“ der RBI gemäß Nachhaltigkeits- und
Diversitätsverbesserungsgesetz und ist von KPMG und dem Aufsichtsrat geprüft. Das Berichtsmotto „SDGs meet
RBI“ haben wir bewusst gewählt. Wir wollen einen entsprechenden Beitrag zu den globalen Entwicklungszielen
– den „Sustainable Development Goals“ – leisten, zu welchen sich die Vereinten Nationen, darunter auch Österreich,
verpflichtet haben. Als internationaler Bankkonzern sehen wir uns im Rahmen unserer Nachhaltigkeitsagenda
in der Verantwortung, diese wichtige Initiative zu unterstützen.
Dass das Thema Nachhaltigkeit in unserer Geschäftstätigkeit hohe Relevanz hat, zeigt sich in den zahlreichen im
Bericht beschriebenen Maßnahmen sowie durch unsere Mitgliedschaft beim United Nations Global Compact.
Bereits seit 2010 sind wir Mitglied des weltweit größten Netzwerks für Unternehmensverantwortung und Nachhaltigkeit.
Die RBI wird ihre Strategie als eine führende Universalbank in CEE und Österreich mit dem übergeordneten Ziel
einer langfristigen Wertschaffung weiter verfolgen. Dabei ist für die nächsten Jahre selektives Wachstum in ausgewählten
Kernmärkten, die sich durch Stabilität und gute Konjunkturaussichten auszeichnen, geplant. Ziel des
Transformationsprogramms der letzten Jahre war die deutliche Verbesserung unseres Risikoprofils und unserer
Kapitalposition. Dazu haben wir ein Bündel von Maßnahmen umgesetzt: Etwa den Ausstieg aus ausgewählten
Märkten wie Asien, den USA und Slowenien oder aus bestimmten Bereichen wie der Automobilfinanzierung in
Russland. Wir sehen uns dadurch für die Herausforderungen – beispielsweise eines anhaltenden Niedrigzinsumfelds
oder hoher regulatorischer Vorgaben – gewappnet. Durch die Verschmelzung von RBI AG und RZB AG ist
es darüber hinaus gelungen, die Komplexität im Konzern zu reduzieren.
In acht Netzwerkbanken verfügt die RBI über ein Umwelt- und Sozialmanagement-System inklusive einer entsprechenden
Umwelt- und Sozialpolitik, welche die Grundsätze des ökologischen und sozialen Risikomanagements
der Bank definiert. Diese basieren überwiegend auf den Standards der International Finance Corporation und/
oder der Multilateral Investment Guarantee Agency.
Durch die Digitalisierung ergeben sich vielversprechende Chancen für unsere Geschäftsprozesse. Diese loten wir
aus und werden sie konsequent nutzen, wenn sie sich positiv auf die Effizienz und die Kundenbindung auswirken.
Besonders Letzteres hat für uns als Relationship-Bank, die den Mehrwert für den Kunden in den Vordergrund stellt,
hohe Priorität. Mit der Tatra banka haben wir bereits einen Digitalisierungsvorreiter im Konzern. So bietet unsere
slowakische Tochter als eine der ersten Banken in der Region innovative digitale Lösungen – etwa Bezahlen per
Smartphone, ohne dass die Beteiligten dazu ihre Kontodaten austauschen müssen. Der Einsatz biometrischer
Stimmerkennung in Callcentern ist ein weiteres Beispiel. Das hier gewonnene Know-how übertragen wir nach und
nach auf andere Märkte, wo die Bevölkerung für derartige Innovationen aufgeschlossen ist. Ein weiterer Schritt in
Richtung Digitalisierung ist unser Elevator Lab – ein Programm, bei dem wir eng mit Fintechs, also technologie-
orientierten Unternehmen mit innovativen Lösungsideen für die Finanzindustrie, kooperieren. Ein anderes Beispiel
unserer Aktivitäten im Bereich Digitalisierung ist unser Beitritt zu R3. Das ist ein internationales Konsortium, dessen
mehr als 160 Mitglieder an Pilotprojekten zur kommerziellen Nutzung von Blockchain-Applikationen arbeiten.
Raiffeisen Bank International | Nachhaltigkeitsbericht 2017