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Raiffeisen Bank International | Nachhaltigkeitsbericht 2018
Management Übersicht Vorwort
von Nachhaltigkeit
Verantwortungsvoller
Banker
Fairer Partner –
Human Resources
Fairer Partner –
Betriebsökologie
Engagierter
Bürger
GRI-Inhaltsindex
und Prüfbericht
Corporate Volunteering
Die vielfältigen Corporate-Volunteering-Initiativen tragen dazu bei, sich als Teil eines großen Ganzen zu verstehen,
den Gedanken Friedrich Wilhelm Raiffeisens durch Hilfe zur Selbsthilfe in der heutigen Zeit zu unterstützen
und die soziale Verantwortung im Miteinander und in der Gesellschaft aktiv wahrzunehmen.
H. Stepic CEE Charity – supported by Raiffeisen Bank International
2006 von Dr. Herbert Stepic, dem ehemaligen Vorstandsvorsitzenden der RBI AG, gegründet, fördert
und unterstützt der Verein insbesondere Kinder, Jugendliche und Frauen in Zentral- und Osteuropa,
die sich in einer sozialen und/oder wirtschaftlichen Notlage befinden. Gerade in Krisenregionen wie der
Ostukraine wird Hilfe von außen dringend benötigt, aber auch viele ländliche Gebiete z. B. in Südosteuropa
sind nach wie vor von bitterer Armut geprägt. Aufgrund ihrer tiefen Verwurzelung in Zentral- und Osteuropa und
ihrer pragmatischen Herangehensweise kann die H. Stepic CEE Charity die Lebensbedingungen der unterstützten
Personen positiv beeinflussen und ihnen neue Perspektiven bieten.
Unter anderem stellt sie Kindern und Jugendlichen
ein behütetes Zuhause in einem familienähnlichen
Umfeld zur Verfügung, führt Bildungsprojekte für
Straßenkinder durch oder fördert die Selbsterhaltungsfähigkeit
von Jugendlichen durch den Zugang
zu Schul- und Berufsausbildung. Alle Projekte der
Charity werden in Zusammenarbeit mit lokalen
oder internationalen Partnerorganisationen durchgeführt.
Sie werden von engagierten Mitarbeitenden der
RBI, in Wien seit 2015 im Rahmen des Corporate-
Volunteering-Programms, und an den meisten
© Caritas
zentral- und osteuropäischen Standorten ehrenamtlich betreut. Dadurch werden die Verwaltungskosten auf
ein Minimum reduziert, und nahezu alle finanziellen Zuwendungen fließen direkt in die Projekte.
Gemeinsam mit dem Projektpartner Centre for Youth Integration wird seit 2016 das serbische Projekt „Puzzling
the Support“ für Vorschüler, Erst- und Zweitklässler, deren Eltern selbst überwiegend Analphabeten sind, unterstützt.
Primäres Ziel ist es, die Kinder bereits in einem frühen Alter in das Bildungssystem zu integrieren bzw.
einen frühen Schulabbruch zu verhindern. Eine Projektstudie zeigte auf, dass 80 Prozent der Schützlinge nach
der Unterstützung weiterhin die Schule besuchen und auf dem besten Weg sind, ihren Pflichtschulabschluss zu
machen. Gemeinsam mit dem Centre for Youth Integration bietet die Charity seit 2011 auf der Straße lebenden
Kindern und Jugendlichen in Belgrad in einem Tageszentrum psychologische und medizinische Betreuung an
und ermöglicht eine Schulausbildung. Die Familien der Kinder und Jugendlichen im Alter zwischen fünf und
15 Jahren leben weit unter der Armutsgrenze und sind vielfach darauf angewiesen, dass selbst die jüngsten
Familienmitglieder auf der Straße Geld verdienen bzw. erbetteln. Im Tageszentrum können sie sauberes
Wasser trinken und warme Mahlzeiten essen, haben Raum und Zeit zum Lernen und können im Spiel mit anderen
Kindern soziale Fähigkeiten erwerben. 92 Prozent der im Center betreuten Kinder und Jugendlichen
verfügen inzwischen über die erforderlichen Dokumente, um vom Staat unterstützt zu werden. 84 Prozent der
Schützlinge besuchen die Schule derzeit regelmäßig.
Seit 2015 werden Kinder und Jugendliche zwischen sechs und 14 Jahren im Projekt „A Chance for Education“
im Hercules Day Care Center der Hercules Association in Costes˛ ti, Rumänien, betreut. Neben der sozialen,
bildungspolitischen und materiellen Unterstützung soll das Projekt die Solidarität in der armen Stadt und die
Beteiligung aller Mitglieder der Gemeinschaft durch ihr Engagement im Tageszentrum fördern.
Um Teil des Hercules-Projekts sein zu können, müssen die Kinder regelmäßig die Schule besuchen. Dadurch
konnte die Abwesenheitsrate gegen null reduziert werden. Darüber hinaus lag die Schulabbrecherquote