4
Vorwort
Liebe Leserinnen und Leser!
Das Geschäftsjahr 2018 war für die RBI besonders erfolgreich. Der Anstieg des Konzernergebnisses von 1,12
auf 1,27 Milliarden Euro entspricht einem Plus von rund 14 Prozent, womit das sehr gute Vorjahresergebnis
deutlich übertroffen werden konnte. Haupttreiber für das Ergebnis war einerseits die Entwicklung der Risikokosten,
die von der sehr guten Konjunktur in Zentral- und Osteuropa profitiert hat, und andererseits die aktive Arbeit an
der Verbesserung unseres Risikoprofils.
Der vorliegende Bericht wurde in Übereinstimmung mit dem international anerkannten Rahmenwerk „GRI
Standards“ der Global Reporting Initiative erstellt. Er entspricht dem „nichtfinanziellen Bericht“ der RBI gemäß
Nachhaltigkeits- und Diversitätsverbesserungsgesetz und ist von KPMG und dem Aufsichtsrat geprüft. Das
Berichtsmotto „Mit digitalen Lösungen in eine nachhaltige Zukunft“ haben wir gewählt, um die Bedeutung der
digitalen Transformation – aber auch ihrer weitreichenden Auswirkungen, Chancen und Herausforderungen für
Wirtschaft und Gesellschaft sowie im Besonderen für die RBI – zu unterstreichen.
Bereits seit 2010 sind wir Mitglied beim United Nations Global Compact – der weltweit größten Initiative für
Unternehmensverantwortung und Nachhaltigkeit. Dies zeigt – ebenso wie die zahlreichen im Bericht beschriebenen
Projekte und Maßnahmen – deutlich, dass das Thema Nachhaltigkeit in unserer Geschäftstätigkeit eine hohe
Relevanz hat. Als internationaler Bankkonzern sehen wir uns im Rahmen unseres Nachhaltigkeitsengagements
ebenso in der Verantwortung, die globalen Entwicklungsziele, die „Sustainable Development Goals“, im Sinne
der „Agenda 2030“ der Vereinten Nationen weiterhin zu unterstützen. Und wir setzen uns intensiv mit den Entwicklungen
in der EU zu „Sustainable Finance“ auseinander.
Die Herausforderungen für das Geschäftsmodell der RBI werden weiterhin von aufsichtsrechtlichen Auflagen,
bankenspezifischen Abgaben, politisch motivierten Marktinterventionen, dem nach wie vor andauernden
Niedrigzinsumfeld sowie technologischen Entwicklungen und neuen Wettbewerbern geprägt sein. Um diesen
Herausforderungen erfolgreich begegnen zu können, setzt die RBI nach einem mit dem Verkauf des polnischen
Kernbankengeschäfts abgeschlossenen Transformationsprogramm nun wieder auf Wachstum und noch stärker
auf Digitalisierung und Innovation. Dabei wird die RBI weiterhin auf die Region CEE fokussieren, die strukturell
höhere Wachstumsraten als Westeuropa bietet und damit ein attraktiveres Zins- und Ertragsniveau aufweist.
Betrachtet man ihre führenden Spezialinstitute in Österreich – insbesondere Bausparkasse, Vermögensverwaltung
und Pensionskasse – profitiert die RBI zusätzlich von der Stabilität der österreichischen Geschäftsfelder. Damit
ergibt sich in Summe ein ausgewogenes, attraktives Geschäftsportfolio mit dem übergeordneten Ziel, langfristig
Wert zu schaffen.
In sieben Netzwerkbanken verfügt die RBI über ein Umwelt- und Sozialmanagement-System inklusive einer
entsprechenden Umwelt- und Sozialpolitik, welche die Grundsätze des ökologischen und sozialen Risiko-
managements der Bank definiert. Diese basieren überwiegend auf den Standards der International Finance
Corporation und/oder der Multilateral Investment Guarantee Agency.
Ende Juni 2018 hat die RBI die erste Benchmark-Emission eines Green Bonds einer österreichischen Bank
erfolgreich abgeschlossen. Die Anleihe hat ein Volumen von 500 Millionen Euro und eine Laufzeit von drei Jahren.
Mit einem Ordervolumen von 1,3 Milliarden Euro war der Green Bond deutlich überzeichnet. Die kontinuierlich
wachsende Nachfrage nach grünen Investmentmöglichkeiten, die dem aktuellen globalen Trend entspricht, kann
nun mit dem Green Bond bedient werden. Gleichzeitig können nachhaltige Projekte in Österreich und CEE
finanziert werden. Weiters wurde mit dieser Emission die Investorenbasis der RBI erweitert.
Die RBI AG und ihre österreichischen Tochtergesellschaften und Beteiligungen sind von großer Relevanz für die
österreichische Wirtschaft. Dies zeigt die Berechnung des „ökonomischen Fußabdrucks®“, welche im Sommer 2018
in Zusammenarbeit mit dem Wirtschaftsforschungsinstitut Economica durchgeführt wurde. So beträgt beispielsweise
die gesamte Bruttowertschöpfung der RBI AG in Österreich 1,8 Milliarden Euro und jeder 331. inländische Arbeitsplatz
ist unmittelbar oder mittelbar der RBI AG zuzuschreiben. Die weiteren Ergebnisse der Analyse finden
Sie ab Seite 45.
Raiffeisen Bank International | Nachhaltigkeitsbericht 2018