80 | Valida Plus AG
Lagebericht.
Marktumfeld
Wirtschaftliche Rahmenbedingungen
Die österreichische Volkswirtschaft zeigte 2017 eine sehr dynamische Entwicklung. So konnte die Zuwachsrate
des realen Bruttoinlandsprodukts mit 2,9 Prozent gegenüber 2016 (1,5 Prozent) fast verdoppelt werden.
Die wirtschaftliche Dynamik stand dabei auf einem breiten Fundament, denn sowohl die Inlandsnachfrage als
auch der Außenhandel stützten die Konjunktur. So setzte sich das solide und stabile Wachstum des privaten
Konsums fort. Der überaus starke Zyklus der Ausrüstungsinvestitionen hielt 2017 an, während auch vermehrt
Bauinvestitionen getätigt wurden. Nach einer schwachen Entwicklung im Jahr 2016 belebten sich die Ausfuhren
deutlich und sorgten trotz ebenfalls gestiegener Importe für einen positiven Wachstumsbeitrag der Netto-Exporte.
Getragen vom Industriesektor nahm das Beschäftigungswachstum im Verlauf des Jahres 2017 weiter an Fahrt
auf (Jahresdurchschnitt: +1,9 Prozent; 2016: +1,5 Prozent) und lag gegen Jahresende bei über 2,0 Prozent. Der
spürbar beschleunigte Beschäftigungsaufbau sowie ein niedrigerer Anstieg des Arbeitskräftepotenzials sorgen
für einen Rückgang der Arbeitslosenquote, die im Gesamtjahr 2017 mit 5,5 Prozent (ILO-Definition) erstmals seit
2011 wieder rückläufig war. Das Wachstum der Nominallöhne lag 2017 in etwa auf Höhe des vorangegangenen
Jahres. Im Zusammenspiel mit einer merklich angestiegenen Inflationsrate mussten 2017 damit Reallohnverluste
hingenommen werden.
Insgesamt waren zu Jahresende 2017 bereits über 3,4 Mio. Anwartschaftsberechtigte mit aufrechter Anwartschaftszeit
von den acht österreichischen Betrieblichen Vorsorgekassen (BV-Kasse) erfasst. Rund 373.000
davon sind beitragspflichtige Selbständige. Das verwaltete Vermögen der Betrieblichen Vorsorgekassen lag am
31.12.2017 bei € 10,6 Mrd., was einem Plus in Höhe von rund € 1,2 Mrd. gegenüber dem 31.12.2016 entspricht.
Regulative Rahmenbedingungen
Mit 01.01.2017 ist das Finanzmarkt-Geldwäschegesetz (FM-GwG) in Kraft getreten. Es dient der Verhinderung der
Geldwäsche und Terrorismusfinanzierung im Finanzmarkt. Darauf basierend hat die Finanzmarktaufsicht vereinfachte
Sorgfaltspflichten in einer Verordnung festgelegt. Somit ist ab 1. Jänner 2017 für Betriebliche Vorsorgekassen
die Aufzeichnung einer Risikoanalyse nicht mehr erforderlich.
Geschäftsentwicklung
Die Valida Plus AG steht zu 100 Prozent im Eigentum der Valida Holding AG und ist Teil der Valida Vorsorge
Management Unternehmensgruppe. Im Geschäftsjahr 2017 verzeichnete die Valida Plus AG auf allen Ebenen – bei
der Anzahl der Vertragskunden, der Anzahl der Anwartschaftsberechtigten, den laufenden Beiträgen sowie dem
verwalteten Vermögen – Steigerungen.
In der Mitarbeiter- und Selbständigenvorsorge betreut die Valida Plus AG per 31.12.2017 rund 2,27 Mio.
Anwartschaftsberechtigte (2016: 2,14 Mio.). Dies sind rund 2,07 Mio. Arbeitnehmer sowie rund 200.000 Selbständige
und freiberuflich tätige Unternehmer.
Das verwaltete Vermögen erhöhte sich im Vergleich zu 2016 um 13 Prozent von € 2,412 Mrd. auf € 2,726 Milliarden.
Insgesamt gingen im Geschäftsjahr 2017 in der Valida Plus AG rund € 373,35 Mio. (2016: € 350,71 Mio.) an
Bruttobeiträgen inkl. Übertragungen ein.
In den Bruttobeiträgen enthalten sind die laufenden Beiträge von rund € 359,18 Mio., Übertragungen aus
Altabfertigungsansprüchen („Vollübertritt“) in Höhe von rund € 4,3 Mio. sowie Übertragungen von anderen
Betrieblichen Vorsorgekassen an die Valida Plus AG in der Höhe von rund € 9,87 Millionen.
Dem standen im Jahr 2017 Auszahlungen der Valida Plus AG inkl. Übertragungen in der Höhe von rund € 128,1 Mio.
(2016: rund € 119,2 Mio.) gegenüber. Diese Leistungen enthalten direkte Auszahlungen an Anwartschaftsberechtigte,
Übertragungen an andere Betriebliche Vorsorgekassen in der Höhe von € 9,9 Mio. sowie Überweisungen an
Versicherungsunternehmen und Pensionskassen.