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Raiffeisen Bank International | Nachhaltigkeitsbericht 2018
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Fairer Partner –
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GRI-Inhaltsindex
und Prüfbericht
Sonstige nachhaltige Produkte und Services am Standort Wien
Green Bond
Ende Juni 2018 konnte die RBI AG erfolgreich die erste Benchmark-Emission eines Green Bonds
einer österreichischen Bank abschließen. Das Volumen der Anleihe beträgt 500 Millionen Euro,
die Laufzeit drei Jahre. Mit einem Ordervolumen von 1,3 Milliarden Euro war der Green Bond deutlich überzeichnet.
Mehr als ein Jahr lang arbeitete das Projektteam, bestehend aus Vertreterinnen und Vertretern der
Abteilungen Cover Pool and Public Finance, Group Investor Relations, Group Sustainability Management,
Group Treasury sowie Legal Services Markets & Treasury, intensiv an den Vorbereitungen. Dem Abschluss der
Emission ging eine umfangreiche Investoren-Roadshow durch Europa voraus.
Die kontinuierlich wachsende Nachfrage nach grünen Investmentmöglichkeiten, die dem aktuellen globalen
Trend entspricht, konnte mit dem Green Bond bedient werden. Mit der Emission erfolgte eine Erweiterung der
Investorenbasis der RBI. Grüne Investoren fokussieren auf langfristige Investitionen und längere Haltehorizonte
als andere Investorengruppen. Gleichzeitig können nachhaltige Projekte in Österreich und CEE finanziert werden.
Darüber hinaus ist die RBI AG seit 2014 als Mitglied der „Green Bond Principles“ der International Capital
Market Association (ICMA) registriert.
Finanzierungsfazilitäten mit Bindung an Nachhaltigkeitsziele
• 2018 wurde zum ersten Mal für eine Finanzierungfazilität, an der die RBI AG beteiligt ist, eine innovative Struktur
mit Leistungsverpflichtungen im Zusammenhang mit Nachhaltigkeitszielen eingeführt. Seit der Verlängerung
einer 745 Millionen US-Dollar Borrowing Base-Fazilität der Gunvor Group um ein Jahr hängt der Zinssatz
von der Erfüllung der Nachhaltigkeitsziele ab. Diese Ziele konzentrieren sich auf die Bereiche Umwelt, soziale
Auswirkungen und Governance. Spezifische Themen wie Reduktion der CO2-Emissionen, Abfall- und Wassermanagement,
Verbessern der Personensicherheit in den Raffinerien und Transparenzberichterstattung im Zusammenhang
mit der Rohstoffherkunft (innerhalb der Parameter der Unterstützung des Unternehmens für die
Extractive Industries Transparency Initiative (EITI)) spielen hierbei eine große Rolle.
• Im Dezember 2018 beteiligte sich die RBI AG an einem ESG(Environmental Social Governance)-linked Syndicated
Loan der Verbund AG, Österreichs führendem Stromunternehmen und einem der größten Stromerzeuger aus
Wasserkraft in Europa. Bei dem syndizierten Kredit in Höhe von 500 Millionen Euro handelt es sich um einen Kredit,
dessen Zinssatz über die gesamte Laufzeit nicht mehr nach dem Finanz-Rating bei den etablierten Finanzratingagenturen,
sondern nach dem Sustainalytics-Nachhaltigkeitsrating der Verbund AG bestimmt wird. Entkoppelt
vom etablierten Finanzrating haben die Banken im Kreditvertrag einen Incentivierungsmechanismus ausschließlich
anhand der Nachhaltigkeitsperformance vorgesehen: Verschlechtert sich das Nachhaltigkeitsrating, steigen die
Kosten des Kredits. Verbessert sich das Nachhaltigkeitsrating, sinken die Kosten. Das Geschäftsmodell des Verbund
Konzerns umfasst von der Stromerzeugung über den Transport bis zum internationalen Handel und Vertrieb
die gesamte Wertschöpfungskette eines Elektrizitätsunternehmens. Rund 95 Prozent der Stromerzeugung stammen
aus erneuerbaren Energien, vorrangig Wasserkraft, ergänzt um Windkraft.
Sanierungsanreiz von Wohneinheiten
Die Raiffeisen Bausparkasse Gesellschaft m.b.H. führte gemeinsam mit dem Österreichische Ökologie-Institut im
vergangenen Jahr eine Studie unter dem Titel „Der heimische Wohntraum Nummer 1 und Klimaschutzziele – ein
Widerspruch?“ durch. Wie der Bestand an Einfamilienhäusern hierzulande genau aussieht, wie hoch dessen
ökologischer Fußabdruck ist und welche Maßnahmen es gibt, letzteren zu minimieren, waren Inhalte dieser
Untersuchung. Die Schwerpunkte, die in diesem Zusammenhang beleuchtet wurden, waren der Flächen- und
Energiebedarf. Ökologisch-gesundes und vor allem nachhaltiges Wohnen bedeutet ein Umdenken bei allen
Akteuren, sowohl bei Wohnraumschaffenden als auch bei Entscheidungsträgern. Es braucht Bewusstseinsbildung,
politische Rahmenbedingungen, aber natürlich auch Finanzierungsmöglichkeiten. Hier ist die Raiffeisen
Bausparkasse Gesellschaft m.b.H. als Spezialinstitut für Wohnraumfinanzierung auch bei der Finanzierung von
Sanierungsmaßnahmen der ideale Partner.