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Zukunftsperspektiven und
Nachhaltigkeitsprogramm
Wie in der Einleitung zu diesem Kapitel angeführt, trachtet die RBI seit jeher in allen Geschäftsfeldern danach, ihre
Geschäfte und Geschäftsbeziehungen dermaßen zu gestalten, dass diese langfristig Bestand haben, Sozial-
und Umweltrisiken vermieden werden und Chancen zur Verbesserung des Umweltschutzes wie auch der Sozialstandards
wahrgenommen werden. Dass der Finanzsektor insgesamt aber noch nachhaltiger werden muss, hat
mittlerweile auch auf EU-Ebene hohe Priorität. Die Europäische Kommission hat eine Initiative zum Thema „Sustainable
Finance“ gestartet. Ziel ist es, nachhaltige Unternehmen und Projekte zu fördern, und damit die Anstrengungen
zur Verringerung der globalen Erwärmung zu verstärken. Aber auch andere ESG-Themen werden in den
Fokus gerückt. Mit dem „Action Plan on Financing Sustainable Growth“ wurde ein Zeitplan für die kommenden
zwei Jahre vorgeschlagen, der umfassende regulatorische und nicht-regulatorische Maßnahmen beinhalten soll,
die den Finanzsektor verändern werden. Das aktuell vorgeschlagene Legislativpaket umfasst die Schaffung eines
einheitlichen EU-Klassifizierungssystems für nachhaltige wirtschaftliche Aktivitäten („Taxononmie“), die Verbesserung
der Offenlegungspflichten, das Einbeziehen von ESG-Kriterien in die Beratung von Wertpapierkunden und
das Erstellen einer neuen Kategorie von Benchmarks zum Vergleich der Performance von nachhaltigen Investments.
In der RBI arbeiten wir schon intensiv daran, den Anteil an klimafreundlichen Produkten und Services, aber auch
eigener Investments am Gesamtportfolio zu erhöhen. Wir sehen in der Finanzierung von Innovationen und von
Entwicklungen neuer nachhaltiger Technologien sowie in der Beratung bei klimafreundlichen Projekten großes
Geschäftspotenzial. Um auch für Unternehmenskunden mehr Anreiz zu Investitionen in grüne und gesellschaftlich
wünschenswerte Vorhaben zu bieten, arbeiten wir derzeit an einem Incentivierungsmodell für nachhaltige
Finanzierungen („Green Finance“). Dies soll auch den Portfolioaufbau für zukünftige Green Bond- und/oder
Social Bond-Emissionen unterstützen.
Die Raiffeisen KAG hat sich im Rahmen der in der Raiffeisen Nachhaltigkeits-Initiative erarbeiteten Klimastrategie
verpflichtet, bis 2030 zumindest 25 Prozent „grüne“ Anlageprodukte anzubieten und die Treibhausgas-Emissionen
im gesamten verwalteten Volumen um 25 Prozent zu senken. Das Konzept einer umfassenden und fundierten
Messung und Aggregation der Treibhausgas-Emissionen in den Portfolios wird derzeit mit internen und externen
Experten erarbeitet. Auch die EU-Kommission erarbeitet gerade ein CO2-Benchmarking. Dies ist komplexer als
auf den ersten Blick zu vermuten wäre. Die Raiffeisen KAG befindet sich jedoch auf gutem Weg, in Bezug auf
die Klimaperformance ein Vorreiter im deutschsprachigen Raum zu werden.
Durch die Selbstverpflichtung wird der Anspruch der Raiffeisen KAG, eine qualitativ nachhaltig führende Fondsgesellschaft
im deutschen Sprachraum zu werden, zunehmend quantifizierbarer. Für die nächsten Jahre ist eine
weitere Verbreiterung des Produktportfolios und dabei eine kontinuierliche Ausweitung des verwalteten Vermögens
im Bereich Nachhaltige Investments geplant.
Raiffeisen Bank International | Nachhaltigkeitsbericht 2018